Von Kopf bis Fuß auf Familien eingestellt: Im Fränkischen Seenland klettern Kinder hoch hinaus oder erkunden barfuß ihre Umgebung mit allen Sinnen.
Schloss Spielberg - Museum zeitgenössischer Kunst
Öffnungszeiten: geschlossen, öffnet um 14 Uhr
Samstag und Sonntag: 14:00 bis 17:00 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung
Etwa 10 km südwestlich von Gunzenhausen, nahe der B466 gelegen, thront auf einer vorgeschobenen Zunge des "Hahnenkamm" das weithin sichtbare Schloss Spielberg,
der frühere Stammsitz der Fürsten Oettingen-Spielberg. Dieses blieb in seiner ovalen Gesamtanlage aus der Zeit um 1400 erhalten. Im 12. Jahrhundert kann die Geschichte des Berges anhand von Urkunden belegt werden. Die Herren von Spielberg, ein freies Geschlecht, wohnten zu dieser Zeit auf dem Spielberg. Das freie Geschlecht der Spielberger entstammte wohl einer alten Familie von Königsfreien, die in fränkischer Zeit in der Nähe des Römerkastells Gnotzheim angesiedelt wurde. Der Einfluss der Familie war stark gewachsen, so dass sie mit Einverständnis der Staufer eine mächtige Burg errichten konnten. Im 13. Jahrhundert gelangte die Burg in die Hände der reichbegüterten und einflussreichen Edlen von Truhendingen. Diese beauftragten ein Dienstmannengeschlecht mit der Burghut, das sich auch "von Spielberg"nannte. Im 14. Jahrhundert, nach dem Aussterben der männlichen Linie der Truhendinger, gelangte die Burg Spielberg über die Grafen von Schaumburg an die Grafen von Oettingen. 1440 kam es zu einer Fehde zwischen dem Grafen Johann von Oettingen und den Brüdern Konrad und Heinrich von Pappenheim, die durch Verpfändung Anspruch auf die Burg Spielberg, erhoben. Die Burg brannte aus und es entstand ein Schaden von 1500 Gulden.
1493 lösten die Grafen von Oettingen die Burg wieder ein. Mit dem Hause Oettingen-Spielberg, das 1734 in den Fürstenstand erhoben wurde, blieb nun Spielberg über 300 Jahre verbunden. 1796 kamen Burg und Ort Spielberg an Preußen, 1806 an Bayern. 1814 trat der bayrische Staat das Schloss an eine Kasinogesellschaft ab, die die Burg bis 1827 für Zusammenkünfte benutzte. Bei einer Versteigerung erwarb es der Fürst Wrede, der es seiner Tochter, Fürstin Amalie von Oettingen überließ. Seit dieser Zeit ist es wieder im Besitz der Fürsten von Oettingen-Spielberg.
1983 anvertraute Fürst Albrecht von Oettingen - Spielberg die Anlage der Künstlerfamilie Steinacker, die in jahrelanger Sanierungsarbeit die Schlossanlage wiederhergestellt hat. Der Bildhauer und Maler Ernst Steinacker (1919 - 2008) hat mit grossen Engagement und Formwillen jeden Raum des Burgschlosses gestaltet und zu einem Gesamtkunstwerk geformt. Seine bemerkenswerten Skulpturen und Gemälde, die um die Beseelung und Einswerdung des Menschenbildes kreisen, prägen seither die Schlossanlage. Zudem zeigt die Schlossgalerie Kunstwerke von Ernst Steinackers Frau Ingrid und von seinen Kindern Veit und Annette. Im Jahr 2015 erfolgte eine Sanierung im nordwestlichen Teil des kreisförmig angelegten Gebäudekomplexes, bei der der moderne Freskenraum, der barocke Glockenturm und der Bühnenbereich wiederhergestellt wurden.
Heute wird die Sammlung Ernst Steinacker - Museum zeitgenössischer Kunst in und um die Gebäude von Schloss Spielberg präsentiert und lädt den Besucher ein, eine Synthese von Natur, Kunst und Geschichte zu erleben. Weitere Besonderheiten des privaten Museums sind die barocke Schlosskapelle, die Figuren- und Engelwiese, das Naturdenkmal "Keltenhügel" und nicht zuletzt ein beeindruckender Panoramablick.