Spannende Ausflüge in die Antike: Durch das Fränkische Seenland verlief vor 2000 Jahren der Limes – heute entdeckt man das römische Erbe mit dem Fahrrad.

Datum: 01.11.25
Zeit: 11:00 bis 16:00 Uhr
Das Kunstforum Fränkisches Seenland präsentiert:
JÜRGEN ZELLER
"Das Schaf geht an die frische Luft und macht sich schön"
Kunstausstellung vom 2.Oktober bis 9.November 2025 im M11, Marktplatz 11, 91710 Gunzenhausen
Geöffnet: donnerstags von 10-12 Uhr, samstags und sonntags 11-16 Uhr
Sonderöffnungen:
3.10. von 11-16 Uhr
4.10. Kulturherbst von 11 bis 23 Uhr
Der Eintritt ist frei
Öffentliche Vernissage am 2.Oktober um 19.30 Uhr
Stellen Sie sich vor ihr Hund setzt sich auf ihr Sofa, schaltet den Fernseher ein und vertreibt sich damit die Zeit. Stellen sie sich vor ihre Katze öffnet eigenständig den Kühlschrank und bedient sich an ihren Lebensmitteln. Stellen Sie sich vor eine Gruppe Rehe steht plötzlich auf ihrer Terrasse und möchte in ihrem Haus wohnen. Stellen Sie sich vor… Was wäre, wenn Tiere plötzlich denselben Anspruch auf Selbstverwirklichung formulierten wie wir Menschen? Was wäre, wenn sie in unsere Nischen vordrängen und unsere Rolle als führende Spezies streitig machen würden? Was wäre, wenn unsere Zeit abgelaufen wäre? Was wäre, wenn…?
Die Schafe, die in Zellers Atelier entstehen, sind das Sinnbild für diesen Verdrängungsprozess. Das brave Herdentier, dem wir auf Weiden, Deichen und in den Bergen begegnen, ist von nun an gleichberechtigt! In seinen Bildern begibt sich das Tier auf Augenhöhe mit uns. Es stellt die Hierarchie zwischen dem Menschen und dem Tier infrage. Wir würden erst dann ernsthaft beginnen über unsere Beziehung zur Natur und zu anderen Lebewesen nachzudenken, wenn wir uns nicht mehr in dieser Machtposition befänden. Wir sähen uns mit Themen wie Ausbeutung von Tieren, Zerstörung von Lebensräumen und die Ignoranz hinsichtlich selbstbestimmter Leben von Pflanzen und Tiere konfrontiert. Stellen Sie sich vor, es wäre das Ende des Anthropozän.
Für Jürgen Zeller endete im Jahr 2017 ein Lebensabschnitt, von dem er sich zunächst erholen musste. Freunde boten ihm in den Sommerferien 2018 ihr Ferienhaus auf der Insel Fehmarn an. Die Insel war der ideale Ort, um durchzuatmen. Wenn man sich mit dem Rad bewegte, kam es darauf an, ob man mit oder gegen den Wind fuhr. Am liebsten jedoch machte Jürgen Zeller Spaziergänge auf dem Deich, atmete die frische Salzluft und ließ seinen Blick über die Weite des Meeres schweifen. Schafe bewegten sich gemächlich über den Deich. Grasten, blökten und hatten Zeit. Bei aller Betrachtung spiegelt man sein eigenes Ich in das Bild mit hinein. Bei aller Wahrnehmung begreift man die Geschehnisse für sich. Und dann, so glaubt Jürgen Zeller, wenn man diesen Gedächtnisbildern erneut Raum gibt, wenn man sie wieder und wieder aufflackern sieht, kann etwas Neues entstehen. Ihm haben diese Schafe etwas mitgeteilt. Etwas, das er verloren hatte: Ruhe.
Wären da nicht diese Nummern gewesen. Die Schafe trugen Nummern. Aufgesprayt auf ihren Fellen in blau, rot oder anderen Farben. Da war er doch wieder der Mensch. Aufgesprayt, gelocht, abgeheftet. Diese Irritation war zugleich Inspiration. Zellers Schafe sollten keine Nummern mehr haben, sondern individuelle Kleidung tragen und sich Namen geben. Seine Schafe stehen für eine vielfältige Gemeinschaft. Die Vielfalt stellt eine echte Macht dar. Sie vereint unterschiedliches Aussehen, unterschiedliche Verhalten, unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften zu einem höheren Ganzen. Der Künstler ist davon überzeugt, dass es sich lohnt diese Vielfalt auszuhalten, besser noch zu verstehen und den Mehrwert darin zu erkennen. Die stylisch gewandeten Tierkörper zeigen in Ihren Farben und Formen gesellschaftlichen Status und spielen zusammen ein ästhetisch eigenständiges Spiel, eine Modenschau der besonderen Art. Giorgio Merino ist der Designer, der sich in Ihrer Welt etablieren konnte.
Jürgen Zeller ist Architekt und Künstler. 1993 – 1996, Bauhaus Universität Weimar 1999 Diplom Ingenieur Architektur an der Universität Stuttgart 1997 - 2000 Jürgen Zellers beginnt bei der Agentur Design Affairs. Als Art Director betreut er weltweit Unternehmen, wie z.B Siemens und Microsoft. 2004 wechselte er als Creative Director zur französischen Werbeagentur Publicis in Erlangen, übernimmt 2008 die Leitung der Abteilung Events und Messen. Jürgen Zeller erhielt in diesem Zeitraum verschiedene Auszeichnungen: DP3D die Goldene Flamme (2008), IF Award (2009), BOB Award (2009) und die Nominierung für den Deutschen Designpreis (2009). Seit 2010 entwirft er Messe- und Eventkonzepte für die gesamte Siemens AG und gestaltet physische sowie virtuelle Kommunikationsräume. Jürgen Zeller lebt und arbeitet als Künstler in Eckental, bei Nürnberg. Er war Mitglied der Ateliergemeinschaft „Atelier 8plus“ und arbeitet seit November 2022 in seinem eigenen Atelier, dem ehemaligen Gasthof „Zum Koppenwirt“. Im Jahr 2022 war er Finalist beim Weißenburger Kunstpreis. Jürgen Zeller beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Phänomenen, wie Vielfalt, Toleranz und Freiheit. Das Schaf als Herdentier und Individualist zugleich, dient in seiner Kunst als Vermittler.
Kontakt Kunstforum:
Klaus Seeger, 1.Vorsitzender
Eintritt frei
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